Sonntag, 14. März 2010

Kierkegaard: Stimmung

Sören Kierkegaard: Furcht und Zittern
Und Gott versuchte Abraham und sprach zu ihm: "Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde."

Wenn das Kind entwöhnt werden soll, so schwärzt die Mutter ihre Brust; es wäre ja schade, sähe die Brust lieblich aus und das Kind dürfe sie nicht bekommen.

Da zitterte Isaak und rief in seiner Angst: "Gott im Himmel, erbarme Dich über mich, Abrahams Gott erbarme dich über mich, habe ich keinen Vater auf Erden, dann sei Du mein Vater!"

Wenn das Kind groß geworden ist und entwöhnt werden soll, dann verbirgt die Mutter jungfräulich ihren Busen, dann hat das Kind keine Mutter mehr.

Von diesem Tag an war Abraham alt; er konnte nicht vergessen, dass Gott solches von ihm gefordert hatte.

Wenn das Kind entwöhnt werden soll, dann ist auch die Mutter nicht ohne Betrübnis.

Abraham konnte nicht begreifen, dass es eine Sünde war; und falls es eine Sünde war, so konnte er nicht verstehen, dass diese vergeben werden würde; denn welche Sünde war entsetzlicher?

Wenn das Kind entwöhnt werden soll, dann hat die Mutter jene kräftigere Nahrung zur Hand, auf dass das Kind nicht umkommen soll.

Abraham bereitete alles zum Opfer, ruhig und mild, aber indem er sich abwandte und das Messer zückte, sah Isaak, dass Abrahams Linke sich in Verzweiflung ballte, dass ein Zittern durch seinen Körper ging - aber Abraham zückte das Messer.
Dann kehrten sie wieder heim, und Sara eilte ihnen entgegen; aber Isaak hatte den Glauben verloren. In der Welt ist darüber niemals ein Wort verlautet.

Sören Kierkegaard: Furcht und Zittern
Stimmung

NACHTRAG VOM 13. AUGUST 2010
Dieser Blogeintrag wird heute zum Label "bye-byeing" hinzugefügt. Gibt ein nettes Vorwort zum Gesamtkapitel.
Erst jetzt verstehe ich Kierkegaard. Wir müssen ledliglich Gott durch Natur ersetzen (das Leben, welches um zu bestehen, an sich selbst nagen muss) und alles ergibt einen Sinn!

Samstag, 13. März 2010

Kierkegaards masks (too much in not enough time)

The anxiety of facing death and his flip side, the anxiety of facing a life that is finite, are both part of the human condition.
To skip the step of confronting Death (jumping into some happily-everafter immortality system) is missing out our only change to experience transcendence.
The neuroses our corner psychotherapist treats ares mere substitutes for our real issue: being responsible for living a meaningful life on the edge of the abyss of death.
The garden-variety neuroses are really masks for our fear of death.

Strategies against the "too much possibility in a time limited self":
  • Close down!
  • Stay inside myself, but make it a virtue!
  • Lose myself in the trivialties of life (caught up in "everydayness")
  • Defiant self-creation
  • Angst itself is the way out!

(T. Cathcart & Daniel Klein: Heidegger and a Hippo walk through those pearly gates)

Sonntag, 7. März 2010

Sonnen und Monde...

Wenn sie diesen Erregungen [Liebesleidenschaft, Lust und Leid, Furcht und Zorn] die Herrschaft behaupteten, dann würde ihr Leben ein gerechtes sein. Und wer die ihm zugemessene Zeit tadellos durchlebt hätte, der würde dann, wieder heimgekehrt in die Stätte des ihm gepaarten Gestirnes, ein glückseliges und ebenbürtiges Leben führen.
Platon, Timaios