Freitag, 13. August 2010

Kampfeslustig in den zweiten Kriegsmonat

Tag 32
Morphium ante portas, der wahre Feind jedoch verweilt intra muros und ist Teil meines Selbst, oder auch nicht? (wenn ich ihn zum Beispiel zum Teufel schicken möchte, muss ich ihn ausschliessen aus meinem Zellenverband - dies tue ich hiermit. Also: verpisst du dich, bzw. ihr euch große Arschlöcher! Sonst mache ich euch fertig!)

Morphium ante portas
Seit nun einer Woche trage ich mit Göring eine weitere Gemeinsamkeit, Adikte des Morphinats. Es ist eine meiner vielen Verwandlungen - wie die, die mich dazu bringt immer öfters die Tastatur auf der unrichtigen Höhe zu treffen.

Die erste Göringsche Gemeinschaft ist mein schändliches Übergewicht. Im Gegensatz zu Göring werde ich jedoch höchstwahrscheinlich dürr wie ein KZ-Insasse von dannen ziehen, die einzige in Freude ersehnte Nebenwirkung dieser Erkrankung (es ist hiermit das letzte Mal, das ich von meinem Krebs als Erkrankung sprechen werde - ab nun ist ein Krieg!, und ich hoffe nicht, ich bin sicher, ich werde diesen Krieg gewinnen! Ihr Schweine, mal schauen, wer wen hier fertig macht!). Erkrankt ist ein Teil meines selbst. Ich befinde mich im Kriege mit einem Spätankömmling, mit zwei sogar, mit einem Adenokarzinom namens Il Duce, und mit einem Plattenephitelkarzinom namens Adolf. Dieser letzte eine größeres Schwein, was Verwüstung angeht, er hat eine zweite Achse gebildet, unabhängig vom Duce ersonnen und erschafft, die Metastasen in meinem Gehirn, in der Wirbelsäule, in den Nebennieren.
Meine Ärtze (irgendwie zum ersten Mal im Leben, kann ich sagen: meine Ärtze, ich könnte sie auch "meine befreundete nicht mir dienstverpflichtete Generäle, Admirale und Marschälle", dies wäre korrekter jedoch umständlicher) halten den Duce für den ungefährlicheren, sagen wir so: Der Krieg ist ausschließlich gegen Adolf (das dieses Schwein nicht Adolfo heisst, legt lediglich an einer großen Zuneingung zum Vater eines meiner besten Frende) zu führen und seine zweite Achsenmächte.
Gestern haben wir ein Feurgefecht eingelegt, mit dem einfältigsten Gegner, meinem Tumor im Gehirn - letzter Bestrahlungstermin. Entweder haben wir ihn vernichtet oder kaltgesttellt. Wenn er seine Fresse hält für die nächsten 60 Jahre, ist es mir ziemlich gleichgültig, "Leben und leben lassen" ist ein nettes Motto. Ich hatte zwar vor 135 Jahre alt zu werden, habe hier freiwilling und uneigennützlich auf 23 Jahre meines Lebens verzichtet!
Gegen den Duce wird nichts unternommen, würde nur schwächen im Kampfe gegen die Zweiten Achsenmächte. Die Ärtze, "meine befreundeten jedoch nicht ausschließlich mir dienstverpflichteten Generäle, Admiräle und Marschäle", kürzer, meine "wohlgesinnte höchstgradige und höchstrangige Frenmdenlegion, geben mir zwischen ein Paar Monaten und einem Jahr. Wie sie sich irren!
Ich meine zu wissen, dass sie das tun, um mich anzuzetteln, um alle meine Kräfte in mir zu provozieren, und meine letzten Reserven hervorzulocken. Aber meine letzten Reserven brauche ich noch zum Leben! Nach dem neuesten Kompromiß warten noch 60 Jahre auf mich - oh! welche Langeweile, ich in all diesen Jahren nicht alles abwehren müssen werde. Dafür benötige ich "meine letzten Reserven"! Mit Adolf und mit dem Duce werde ich mit links fertig! Schliesslich hat mich das Finanzamt MS-Innenstadt nicht fertig machen können, nicht einmal das Hauptzollamt, nicht einmal die Staatsanwaltschaft, nicht die Hauptfinanzdirektion, alles zusammen womöglich über 1 oder 2 ha groß. Und so ein pummeliger Plattenephitelfritze und ein Möchte-gerne-Mussolini im colon ascendens sollte mich um die Ecke bingen???

2 Kommentare:

Cristina Pombo hat gesagt…

Soldado Pombo apresenta-se para Combate...vamos a eles!!!

Carlos Aguilar hat gesagt…

Soldado Pombo näo existe! Aqui só de Capitäo para cima, General Pomobo!!!