Dienstag, 15. Januar 2008

Die Legende vom grossen Unterschied zwischen Mann und Frau

DER SPIEGEL:

Das gleiche Geschlecht: Dirigiert die Steinzeitbiologie heute noch den Mann auf den Mars und die Frau auf die Venus? Neuroforscher suchen nach dem großen Unterschied – und können ihn nicht finden.
Die geringe Größe des Frauenhirn.
Die Psyche einer Aldi-Plastiktüte im Vergleich zu einer Männerseele unheimlich kompliziert.
20.000 Wörter täglich quassele die Frau, der Mann begnüge sich mit nur 7000. Dafür dächten Frauen nur einmal pro Woche an Sex, Männer aber alle 58 Sekunden.
Homo testosteroniensis und homo östrogeniensis
Männer werfen die Darts ins Schwarze, weil sie das in Jahrtausenden ihres Jobs als fleischbeschaffende Mammutjäger trainiert haben, bis es festsaß in ihren Genen. Daher auch die>Wortkargheit – schwatzenden Speerträgern entwicht die Beute. Der paläolithische Weiberclub dagegen sammelte Wurzeln und fragile Beeren – die Damen erwarben das Fingerspitzengefühl, das sie heute noch zum Häkeln und Zwiebelwürfeln befähigt.
Simone die Beauvoir: „Was ist eine Frau?“
Dort, wo sich Andersartigkeit messen lässt, spielt sie entweder keine rolle für den Lebenslalltag oder ist unbedeutend klein.
„Wir kommen mit einer zartrosa und hellblauen Tönung auf die Welt, erst unsere Erfahrungen, die Kultur, in der wir leben, vertiefen sie dann zu satten Farben.“
Wackelt das gesamte Theoriegebäude, das die These vom großen Unterscheid auf die Steinzeitfamilie stützen soll. Denn die Haushaltsführung in paläolithischen Höllen ist vor allem - Spekulation.
Wie mächtig der Alltag Form und Funktion des Gehirns beeinflusst. Verblüffend leicht vermag sich das menschliche Denkorgan umzumodeln. So lässt sich an der Größe einer bestimmten Hirnregion von Taxifahrern ablesen, wie viel Lebenszeit sie damit verbracht haben, durch die Stadt zu kutschieren.
Reagieren Eltern, egal ob Vater oder Mutter, zugewandter auf fremde Kinder, wenn sie gerade selbst welche großpäppeln. Will heißen: Das Gehirn bekommt den Mutterkick durchs Muttersein, den Vaterkick durchs Vatersein.
Probandinnen sollten Mathematikaufgaben lösen. Ein Teil von ihnen bekam zuvor einen Text vorgelegt, in dem behauptet wurde, Frauen litten unter einer angeborenen Mathe-Schwäche. Prompt rechneten sie deutlich schlechter als die Geschlechtsgenossinen, die nichts dergleichen gelesen hatten.
DS 05.02.2007

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